Die Ziele der BürgerEnergie Stuttgart eG

 

Hauptziel der Genossenschaft ist es, gemeinsam mit den Bürgern der Region Stuttgart lokale und regionale Energieprojekte zu realisieren.

Der Geschäftsbetrieb startet mit der Errichtung und dem Betrieb von Photovoltaik Anlagen auf Dachflächen kommunaler Gebäude der Stadt Stuttgart und Privatgebäuden. Photovoltaik ist technisch ausgereift, zuverlässig und wirtschaftlich. Erträge werden durch den Verkauf von Strom realisiert. Die Vergütung ist im Erneuerbaren Energien Gesetz geregelt und garantiert eine gleich bleibende Höhe über 20 Jahre. Das lokale Energieversorgungsunternehmen muss den eingespeisten Strom abnehmen. Daraus ergibt sich eine stabile Kalkulationsgrundlage für den Geschäftsbetrieb.

Die Erweiterung auf andere nachhaltige und effiziente Technologien, wie Kraft-Wärme-Kopplung, Wasserkraft und Biogasanlagen ist geplant. Außerdem ist die Beratung der Mitglieder in Energiefragen beabsichtigt.

Die BürgerEnergie Stuttgart eG arbeitet wirtschaftlich, ist aber nicht auf maximalen Gewinn ausgerichtet. Sie will bevorzugt lokale und regionale Unternehmen unterstützen, um eine nachhaltige regionale Wertschöpfung und Entwicklung zu erreichen. Über die Verwendung der erwirtschafteten Erträge entscheiden die Mitglieder in der jährlich stattfindenden Generalversammlung gemäß Satzung.

Um den Einstieg in zukunftsweisende, ökologische und konzernunabhängige Energiegewinnung für alle Menschen in der Region attraktiv zu machen, ist der Wert eines Genossenschaftsanteils bewusst niedrig gehalten. Die Mitgliedschaft bei der BürgerEnergie Stuttgart eG ist schon ab 100 Euro möglich.

Wir nehmen unsere Energieversorgung selbst in die Hand!

Gemeinsam

Eine Genossenschaft ist ein Zusammenschluss von natürlichen und juristischen Personen, die gemeinsam etwas unternehmen und Lösungen für bestimmte Aufgaben entwickeln.

Alle Mitglieder können an der Gestaltung der Genossenschaft durch ihre aktive Mitarbeit in Arbeitgruppen mitwirken.

Die Einlagen der Mitglieder einer Energie-Genossenschaft werden für den Bau und das Betreiben von Anlagen zur Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien verwendet. Die Genossen sind gemeinsame Teilhaber an den Anlagen.

Nachhaltig

  • Erneuerbare Energien nutzen die Primärenergiequelle Sonne.
  • Photovoltaik, Solarkonzentration oder Solarthermie nutzen unmittelbar die Sonneneinstrahlung zur Erzeugung von Strom oder Wärme.
  • Weitere nutzbare erneuerbare Energiequellen sind Wasser, Wind, Biomasse und Geothermie.
  • Aus Biomasse wie z.B. Gülle wird Biogas hergestellt. In Blockheizkraftwerken (BHKWs) wird durch die Verbrennung von z.B. Holz oder Biogas Wärme und Strom erzeugt.
  • Biomasse ist CO2 neutral, da bei der Verrottung oder Verbrennung von Pflanzen nur soviel CO2 freigesetzt wird, wie die Pflanzen während ihres Wachstums aus der Luft aufgenommen haben. Werden die abgeernteten Flächen wieder bepflanzt, so schließt sich der CO2-Kreislauf sofort, da die neuen Pflanzen das CO2 der verbrannten Biomasse beim Wachstum wieder aufnehmen.
  • Bei der Umwandlung von Sonnenenergie in Strom und Wärme entstehen keine CO2 Emissionen.

Regenerativ

Fossile Brennstoffe sind endliche Ressourcen und werden bis zum Ende des 21. Jahrhunderts erschöpft sein. Die Ressourcenknappheit führt zu weiter steigenden Preisen in der Energieversorgung.

Fossile Brennstoffe wie Kohle, Öl oder Erdgas basieren auf organischen Kohlenstoff-Verbindungen. Sie sind über Millionen von Jahren durch die Ablagerung von tierischen und pflanzlichen Überresten entstanden. Auch diese Biomasse hat in ihrer Entstehung CO2 aufgenommen, und der Atmosphäre entzogen. Durch die Einlagerung dieses Kohlenstoffs in Form von Kohle, Öl oder Gas unter der Erde, ist die für den Menschen notwendige heutige CO2-Luft-Konzentration entstanden.

Bei der Verbrennung von fossilen Brennstoffen wie Kohle, Öl oder Erdgas wird das eingelagerte Kohlendioxid (CO2) wieder freigesetzt, die Konzentration in der Luft nimmt zu. Die Kohlendioxidkonzentration in der Atmosphäre ist seit der Verbrennung von fossilen Brennstoffen mit Beginn der Industrialisierung von 280 ppm auf 380 ppm gestiegen (ppm: parts per million; Teilchen pro Million Teilchen).

Die Zunahme der Kohlendioxidkonzentration in der Atmosphäre wird für die globale Erderwärmung verantwortlich gemacht.

Der Einsatz von Erneuerbaren Energien 

  • trägt zum Klimaschutz bei, da bei der Energieerzeugung kein Kohlendioxid freigesetzt wird, bzw. nur genau soviel, wie im Laufe des Wachstums z.B. eines Baumes direkt wieder gebunden wird.
  • macht uns unabhängig von Öl- und Gasimporten. Mit Sonnenenergie kann unsere Energieversorgung zu 100% gesichert werden.
  • stärkt die regionale Wertschöpfung. Unser Geld bleibt in der Region und fließt nicht ins Ausland durch den Einkauf von Öl und Gas.
  • sichert regionale Arbeitsplätze. Deutschland ist Weltmarktführer in Technologien zur Nutzung erneuerbarer Energien.
  • verringert die technischen Risiken bei der Stromerzeugung im Vergleich zu Kernkraftwerken. Bis heute gibt es für den Atommüll noch keine Endlager.

Dezentral

Bei der Stromerzeugung muss die vorhandene Primärenergie, wie Öl, Kohle, Gas, besser genutzt werden, um klimaschädliche CO2-Emissionen zu vermeiden.

Der Wirkungsgrad der Wandlung von Primärenergie zu Strom von konventionellen Großkraftwerken liegt bei ca. 30 %. Die restlichen ca. 70 % der Energie geht als Kraftwerksabwärme verloren, die in Kühltürmen oder Flüssen ungenutzt abgeführt wird. Weitere erhebliche Verluste entstehen durch die Übertragung im Stromnetz.

Bei einer dezentralen Energieversorgung wird Energie nicht in großen Kraftwerken erzeugt, sondern in vielen kleinen dezentralen Kraftwerken. Auch hier entstehen Energieverluste bei der Stromerzeugung und Übertragung. Diese können jedoch zumindest teilweise genutzt werden. Bei Blockheizkraftwerken (BHKWs) ist der Gesamtwirkungsgrad mit etwa 90 % drei mal so hoch wie bei Großkraftwerken. Es kann ca. 50 % Brennstoff, und somit auch CO2 eingespart werden. BHKWs erzeugen Strom aus brennbaren Energieträgern, die Abwärme wird zur Heizung und Brauchwassererwärmung verwendet.

Der Wirkungsgrad oder Energieverluste spielen bei der Umwandlung von Sonnenstrahlen in Solarstrom oder Solarwärme keine Rolle. Sonnenstrahlen sind kostenlos und im Überfluss vorhanden.

Vorteile einer dezentralen Energieerzeugung

  • Durch den Ausbau von vielen dezentralen Kraftwerken, kann auf Großkraftwerke verzichtet werden. Übertragungsverluste durch Hochspannungsleitungen werden eingespart. Der Einsatz von fossilen Brennstoffen wird reduziert.
  • BHKWs haben eine erheblich höhere Effizienz, da die Abwärme nicht an die Umwelt abgeführt wird, sondern sinnvoll zur Gebäudeheizung und für Warmwasser verwendet wird.
  • Bei Ausfall eines dezentralen Kraftwerkes fällt nur ein sehr geringer Teil der Gesamtstromversorgung aus.